Fantastische Geschichten
mit und über Mister Green
Kugelwunder!
Irgendwann war die Zeit gekommen und meine Exotensammlung stagnierte. Nach einer Pause von gefühlt einem Jahr musste ich etwas unternehmen.
Gesagt, getan. Ich sagte zu meiner Frau,
"Wollen wir nicht mal verreisen?"
Es sollte mal eine etwas andere Reise werden und das wurde sie auch.
Der Plan war es, mit dem Fahrrad durch Santa Forta zu fahren. Nicht ganz uneigennützig meinerseits. Denn dort soll die Mangan-Nuss beheimatet sein. Und die würde sich sehr gut in meiner Sammlung machen.
Die Reise wurde zu Hause am Schreibtisch gründlich vorbereitet. Fahrräder wurden aufgerüstet und fit gemacht für einen hoffentlich aufregenden Urlaub.
Die Zeit verflog im Nu und schon war der Tag der Abfahrt gekommen. Fahrräder wurden auf das Autodach verschnürt und ab ging's. Es lagen jetzt 20 Stunden Autofahrt vor uns. Die wollten wir in zwei Etappen hinter uns lassen. Nach der Autofahrt und der Überfahrt mit der Fähre stand uns erneut eine dreistündige Autofahrt bevor. Angekommen in einem urigen, aber auch sehr abgelegenem Dorf, in dem unsere Fahrrad-Expedition in den nächsten Tagen beginnen sollte.
Nach zwei Tagen Ruhe sollte unser Fahrradurlaub beginnen.
Früh morgens wollten wir los. Ein strahlender Himmel und die Morgenfrische spornten uns an. Mir ging es natürlich hauptsächlich um meine Mangan-Nuss. Würde ich sie finden? Sie sollte nach meinen Recherchen in einem sehr abgelegenem Landstrich beheimatet sein.
Wir machten uns auf die Reise. Tolle Landschaften, Seen, Bäume und Blütenmeere begleiteten uns auf unserer Tour. Nur die Mangan-Nuss war nirgends zu sehen. Es wurde von Tag zu Tag einsamer, aber mit der Zeit gewöhnte man sich an die Natur, die Stille und die Menschenleere.
Ein wunderbarer Sonnenaufgang und ein unvergessliches Panorama ließen den Tag verheißungsvoll beginnen. Und siehe da, nach wenigen Minuten von unserem Camp erblickte ich meinen Traum, die Mangan-Nuss.
Ihre Schoten hingen zu Hunderten im Baum. Ich pflückte mir zehn Schoten. In jeder Schote waren zwischen acht und zehn kugelförmige Nüsse. Endlich hielt ich mein "Gold" in den Händen.
Die schwarz-braunen Kugeln bestachen durch ihre Härte. Sie waren so hart, dass ich mir über ihren Transport in meinen Satteltaschen keine Gedanken machen brauchte. Am nächsten Morgen bauten wir unser kleines Zelt ab, packten alles zusammen und fuhren in Richtung Startpunkt unserer Fahrrad-Expedition. Schließlich lagen noch drei Tage Rückfahrt vor uns, bis wir das Dorf erreichen würden.
Wie es kommen musste, wurde das Wetter stündlich schlechter. Der Himmel zog immer mehr zu. Plötzlich knackte und schabte es. Panne an meinem Vorderrad. Ach du Schreck. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken. Schließlich beschlossen wir vor Regenbeginn unser Zelt aufzubauen. Der Regen setzte ein und der Himmel versprach kein Ende des Unwetters. Regen, kaputtes Vorderrad, nicht das passende Ersatzteil, kein Handynetz und seit Tagen keine Menschenseele gesehen. Die Stimmung hielt sich in Grenzen. Am nächsten Tag keine Besserung in Sicht. Ich beschloss die Zwangspause zu nutzen und montierte mein Vorderrad aus. Oh Gott. Es war das Kugellager. Defekte Kugeln ließen das Rad nicht mehr drehen!
Wie es kommen musste, wurde das Wetter stündlich schlechter. Der Himmel zog immer mehr zu. Plötzlich knackte und schabte es. Panne an meinem Vorderrad. Ach du Schreck. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken. Schließlich beschlossen wir vor Regenbeginn unser Zelt aufzubauen. Der Regen setzte ein und der Himmel versprach kein Ende des Unwetters. Regen, kaputtes Vorderrad, nicht das passende Ersatzteil, kein Handynetz und seit Tagen keine Menschenseele gesehen. Die Stimmung hielt sich in Grenzen. Am nächsten Tag keine Besserung in Sicht. Ich beschloss die Zwangspause zu nutzen und montierte mein Vorderrad aus. Oh Gott. Es war das Kugellager. Defekte Kugeln ließen das Rad nicht mehr drehen!
Sollte das Wetter sich irgendwann bessern, wären es zu Fuß mindestens vier Tage Marsch, wenn man nicht jemanden treffen würde, der einem helfen könnte.
Es musste eine Lösung her. Stundenlang grübelte ich vor mir hin und sah den Wassertropfen zu, wie sie an der Zeltwand hinunterflossen. Sie rollten förmlich herunter. Und einer rollte an der Zeltwand herunter und tropfte auf meine Dose, in der ich meine Nüsse aufbewahrte. Der Aufprall des Tropfens löste meine Gedanken und somit mein Problem. "Ich hab es", schrie ich. "Ja, ja, ja, das ist die Lösung!" Meine Frau schaute mich erschrocken an. "Was?" "Die Nüsse!", schrie ich ihr zu, "Die Nüsse?", sagte sie, "Ja, die Nüsse!"
Ich holte mir das Vorderrad, baute es auseinander und versuchte eine Nuss an die Stelle einer der defekten Kugeln einzusetzen. Mit einem kleinem Stück Schmirgelpapier, dass ich im Reparaturset für den Reifen gefunden habe, gab ich der Nuss den letzten schliff. Äußerlich perfekt. Würden die ausgetauschten Mangan-Nüsse in der Praxis dem Gewicht standhalten? Ich baute das Vorderrad wieder ein. Wir beluden die Fahrräder und fuhren im Regen weiter. Die Mangan-Nüsse hielten stand und wir kamen unbeschadet am Zielort an. Wir erholten uns noch einige Tage und traten dann die Heimreise an.
Das sollte aber noch nicht das Ende sein.
Ich veranstaltete einen Vortrag im heimischen Kulturverein unserer Stadt und berichtete von unserer Reise und den Mangan-Nüssen. Nach dem Vortrag, bei einem Glas Sekt, sprach mich ein Herr an, der ökozertifizierte Holzfahrräder baut. Er wollte mit mir ins Geschäft kommen. Ich sollte ihm die Früchte, die ich von meinem Baum ernte verkaufen. Gesagt getan. So bekomme ich für jedes verkaufte Fahrrad eine Provision und kann somit mein Hobby finanzieren und diesen Blog werbefrei betreiben.
:)
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